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zarte listen (etkbooks 077)

zarte listen

agendenthriller
Elisabeth Wandeler-Deck

 
Jeder Kalender, jede Seite einer Agenda besteht aus Auflistungen, von Jahren, Monaten, Tagen, Stunden, in immer wieder gleicher Abfolge. Sie ermöglichen einzutragen, was zu tun ist, die To-dos, was geschehen ist, die Tagebucheinträge. Agenden bieten Raster auch für Listen anderer Art, für überraschenden, andersartigen Text, den man nicht gleich als Liste erkennt, da ihre Form so selbstverständlich erscheinen mag – ist ein Gedicht, ein Lied gebaut aus Zeilen nicht auch Liste und die Liste die List des Gedichts gar? In «zarte Listen» erkundet Elisabeth Wandeler-Deck auf vielen Ebenen, was aus dem Spiel mit der Grundstruktur von «Agenda» geschehen kann. Was sprachlich, lautlich, narrativ mit dem Imaginären, dem Gedanklichen, dem Sensitiven geschieht, wenn ein jeweiliges Raster von Wochenblättern würfelnd umgeformt wird, wieder nach behaupteten Würfelregeln und in Fortsetzung und Varianz zu «Visby infra-ordinaire».
 
Leseprobe (PDF)
 

März 2025, 114 S. – 12 x 19 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-77-1, 15,00 Eur / 17,00 CHF
Mit einem Nachwort von Stefan Humbel
 

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Quit smoking with Robert Musil (etkbooks 076)

Quit smoking with Robert Musil

Ein Entwöhnungsbuch
Christian de Simoni und Hartmut Abendschein (Hrsg.)

 
“Quit smoking with Robert Musil” ist vielleicht ein etwas irreführender Titel für diesen Band. Musil trank reichlich und rauchte sehr viel, insbesondere in arbeitsintensiven Phasen, wie Karl Corino in einem Essay über das Zigarettenheftchen bemerkt. Und dies fast unverändert bis zu seinem Ableben. Dennoch folgte er diätetischen Ritualen im Glauben, schon eine Dokumentation seiner Gewohnheiten würde die Bilanz der negativen Auswirkungen etwas günstiger gestalten. Doch wir betrachten Musils Zigarettenheftchen auch als Literatur im engeren Sinne, fallen hier doch Rauch- und Schreibakt zusammen und formieren einen Text, der zwischen Konzeptkunst und sehr abstrakter Lyrik siedelt. Dieser Band beinhaltet eine Veranschaulichung von Musils Listentexten und ermöglicht den kontrollierten Konsumrückbau, die systematische Entwöhnung also, durch allmähliche Verminderung des Schreib- bzw. Notationsraums.
 
Leseprobe (PDF)
 

März 2025, 78 S. – 12 x 19 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-76-8, 12,00 Eur / 14,00 CHF
Mit einem Essay von Christian de Simoni
 
„Eine witzige Dokumentation, die einen kleinen Einblick ins Leben von Robert Musil gibt. Dient auch als Entwöhnungshilfe.“, P.S. 14 – 25, 11.04.2025
 

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Kein Thema (etkbooks 072)

Kein Thema.

144 Folgerungen ohne Schluss
André Vladimir Heiz
 
Mit einem Nachwort
von Elisabeth Wandeler-Deck

 
„Warum ist das Thema kein Thema?
Darum! Kein Thema ist das Thema!“
Klartext kommt auf den Punkt.
„144 Folgerungen ohne Schluss“ setzt der Autor als Untertitel – zu seinem Sprachspiel
mit Gegen-Sätzen und Widersprüchen.
Mit gutem Grund: Dass etwas „kein“ Thema ist,
ist allein schon eine Schlussfolgerung.
Gegen gängige Einwände und Ausflüchte.
Bei allen obligaten Relativierungen.
Wenn das fehlende Argument zwischen den Zeilen offensichtlich wird.
Dem Thema wird ausdrücklich das Recht zugesprochen,
vollkommen erschöpft zu sein.
Die Sprache kann es nicht mehr ausrichten.
Und die Litanei des klassischen Diskurses verspricht keine Besserung.
Auch wenn das Spiel der Einfälle sich weiterhin Fortsetzungen offenhält:
Kein Thema bleibt kein Thema.
Anders lässt es sich nicht sagen, solange es noch etwas zu sagen gibt!
 
Leseprobe (PDF)
 

Februar 2024, 90 S., 19 x 12 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-72-0, €13 / 15 SFr

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Visby infra-ordinaire (etkbooks 048)

Visby infra-ordinaire

listen, würfeln, finden
Elisabeth Wandeler-Deck
 
Mit einem Nachwort von Florian Neuner

 
 

Der Text inszeniert und dokumentiert „eine an die psychogeographischen Experimente der Situationisten gemahnende Methode, gewissermaßen einen Keil in die geläufige, wie von selbst funktionierende Praxis zu treiben, mit der wir uns in einer durchschnittlichen europäischen Stadt – sei es in Winterthur, in Budweis oder eben in Visby – aufgrund unseres Vorwissens und unserer Erfahrung meist mühelos orientieren können. Eine gerade Augenzahl bedeutet: nach rechts abbiegen; eine ungerade nach links. Mit einem Würfelwurf wird auch bestimmt, wieviele Blöcke man der Straße zu folgen hat. Ist der neue Standort dann erreicht, geht es um »Materialgewinnung«; Notizen und Photos werden gemacht, mit Klängen und mit Text improvisiert. Oder ein »Würfelgedicht« entsteht.“ (Florian Neuner)

 

Leseprobe (PDF)

 

März 2018, 120 S., 19 x 12 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-48-5, €16 / 20 SFr
Mit durchgängigem Farbtext
 
Erratum: S. 97-101, „9“ lies „1“
 

Lesung aus Visby infra-ordinaire in der Stadt- und Kantonsbibliothek Zug, 2. Juni 2018

Präsentation zusammen mit Margrit Schenker, Akkordeon, und einer Bildstrecke „Visby, gewürfelt“ im Atelier SU, Forchstrasse 130, 8032 Zürich, 17 Uhr, 9. September 2018

Rez. von Eva Jancak in Literaturgeflüster, 3. Mai 2018

„Der fragmentarische wie fragmentierte Text wird so von Tag zu Tag fortgeschrieben. Das Wort «Rand» beispielsweise überdauert die erste Nacht und wird am 26. Juli weiter variiert. Am selben Tag fällt der Autorin auch das Wort «tapfer» ein und «unterbricht mich in ein weiteres Nichtwissen hinein». Diese Tapferkeit ist auch den Leserinnen und Lesern für diesen vielfältig geschichteten Text gewünscht, der einen Stadtaufenthalt dokumentiert und zugleich die Bedingungen des eigenen Schreibens mitreflektiert. Das muss nicht, kann aber ein grosses Vergnügen bereiten, die Neugier auf eine literarisches Experiment vorausgesetzt.“ Beat Mazenauer in: Poetische Experimente 2018, viceversa, 17. Juli 2018

„Hermann Hesses Feststellung zur Bedeutsamkeit von Robert Walsers Werk lässt sich unbedingt auf Walsers Landsmännin transponieren: Wenn Elisabeth Wandler-Deck 100.000 Leser*innen hätte, wäre die Welt besser!“. In: „Die wiedergefundene Erschütterbarkeit. Elisabeth Wandeler-Decks „Visby infra-ordinaire“ ist ein Lebensbuch.“ Von Konstantin Ames in: literaturkritik.de, 01. Oktober 2018 sowie satt.org, 28. Oktober 2018

„gedruckt wie ein regenbogen, der seite für seite neu sich aufspannt, zeigt sich die kontinuität der textschichten: erzählerisches in notizen von beobachtungen, kurze standorts- und zimmerbeschreibungen, sprach- und musiktheoretische erwägungen, direkte zitate aller art (aus margret kreidl, waltraud seidlhofer, stehphane mallarmé, john cage), beschreibungen der schöpferischen vorgänge, kritische und strukturelle reflexionen der kompositorischen zusammenarbeit-in-progress, verortungstexte der stadt VISBY und ihrer näheren umgebung, sensualistisches, aktivistisches, reaktivistisches, deskriptivistisches, erzählungen in der form von beschreibungen der methoden, nach denen das buch gebaut ist und der regeln, denen die textentwicklung folgt.“. Herbert J. Wimmer in: Kolik 79, 19.05.2019